“Wenn du denkst du bist erleuchtet, dann besuch mal wieder deine Eltern”
Ich weiß gar nicht mehr, woher dieser kleine Spruch stammt. Mir zeigt er humorvoll, dass meist unsere ersten und engsten Bezugspersonen (in der Regel unsere Eltern und Geschwister) auch unsere tiefsten und intensivsten Wunden auslösen können. Sie triggern oft ganz leicht unsere Ängste und damit unsere Muster aus einer Zeit, wo wir noch hilflos und abhängig waren.
Wir sind doch aber gar nicht mehr klein und hilflos und doch verbindet unser Unterbewusstsein diese Personen mit dieser Zeit der Abhängigkeit. Es projiziert die Erlebnisse jener Zeit sozusagen auf die Person von jetzt. Und bei den Eltern läuft das umgekehrt genauso. Da passt dann der Deckel auf den Topf und die Projektionen beider Seiten prallen mit aller Macht aufeinander. Dabei sind Kinder, wenn sie einmal erwachsen geworden sind doch keine Kinder mehr. Sie sind nicht mehr hilflos und abhängig und die Eltern nicht mehr verantwortlich.
Nur unsere unbewussten Projektionen und das Verhaften in diesen Projektionen schaffen die Probleme und ziehen uns mit aller Kraft in ihren Bann. Und das nicht nur in Eltern-Kind Beziehungen.
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